"Rocket Ball" serviert Fast Food und ein gutes Gewissen | kurier.at

2021-12-13 08:30:46 By : Ms. Vivian Xie

Die Parndorfer Lokal will beweisen, dass Fast Food und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein müssen.

„Rocket Ball“ will ein Ort sein, an dem mit Burger, Pommes & Co. das gute Gewissen serviert wird: Nachhaltiges Fast Food ist das Motto, das Unternehmer Thomas Seikmann mit seinem neuesten Gastrokonzept auf die Fahnen geschrieben hat.

Ein Widerspruch? Der alte Bekannte, der Sie von der ersten Seite der Speisekarte an grüßt, hat nicht gerade den Ruf, ein besonders umweltfreundliches Gericht zu sein: Der Hamburger im „Rocket Ball“ wird (noch) mit regionalem Rindfleisch aus Gols zubereitet. Um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, wird pro Bestellung ein Quadratmeter Regenwald gekauft (bei größeren Flächen ist dieser schon ab zwei Cent erhältlich).

Bei „Rocket Ball“ liegt der Fokus ohnehin auf Alternativen zum Fleischkonsum: Der klassische Beef-Burger macht nach und nach das Feld frei für die vegane Konkurrenz namens „Beyond Meat“ (Fleischersatz aus Erbsenprotein) und Gemüse-Patties. Auch die namensgebenden Bälle, die „Rocket Balls“, gibt es in verschiedenen Ausführungen, wahlweise mit oder ohne Fleisch.

Auch beim Zubehör wird auf Nachhaltigkeit geachtet: Das Besteck besteht aus Holz, die Verpackung aus Bagasse (einem Nebenprodukt des Zuckerrohrs). „All unser Müll ist Biomüll“, sagt „Rocket Ball“-Erfinder Thomas Seikmann stolz im Gespräch mit KURIER. Tierische Produkte sieht er nun als auslaufend an. Fleisch befinde sich längst im „Ausstieg“, sagt er: „Wir glauben, dass Fleischersatzprodukte von den Verbrauchern immer mehr akzeptiert werden“, sagt Seikmann. Sobald es möglich ist, einen Burger aus synthetisch hergestelltem In-vitro-Fleisch zu einem wettbewerbsfähigen Preis anzubieten, sollte er auch bei „Rocket Ball“ auf der Speisekarte stehen. „So ein Paddy hat anfangs Zehntausende Euro gekostet, mittlerweile sind es unter 50 Euro“, glaubt Seikmann an weitere Preissenkungen für Fleisch aus dem Labor.

Bis dahin wird das konventionelle Fleisch möglichst bekömmlich zubereitet – Burger und Frikadellen sowie die Pommes werden im Backofen bei 300 Grad fettfrei gebacken. Die Idee dazu ist den Nachkommen bei Seikmann zu verdanken: „Ich habe vier Söhne, die sehr gerne zum Wettbewerb gegangen sind. Das hat mich gesundheitlich etwas gestört. Ich dachte, es muss doch möglich sein, den gleichen oder einen besseren Geschmack bekömmlicher zu produzieren“, erklärt der Familienvater.

Die vier Söhne sind mittlerweile in die „Testkommission“ neuer Gerichte aufgestiegen.

Model Hard Rock Café: In Parndorf gibt es Burger, Pommes & Co. sowie "Rocket Ball" -Leiberl und Hoodies zu kaufen

In seinem Hauptberuf entwickelt Thomas Seikmann Einkaufszentren wie das Parndorf Fashion Outlet, in seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Koch. „Rocket Ball“ war nicht sein erstes Restaurant: „Wir haben bei Bedarf selbst eine Bar entwickelt und dann an einen Mieter weitergegeben. Dies ist bereits das siebte Konzept, das ich mache. Aber Rocket Ball würde ich gerne behalten“, verrät Seikmann.

Der nächste Schritt ist der Ausbau: Eine Filiale am Schwedenplatz in Wien ist bereits in Planung. Wenn es nach Seikmann geht, wird es in anderen Städten weitere „Rocket Ball“-Bars nach dem „Hard Rock Cafe“-Modell geben.

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